Waldstaudenroggen Urgetreide

 

 

 

Urgetreide Waldstaudenroggen: Ein nachhaltiger Schatz

 

In den letzten Jahren hat das Interesse an Urgetreiden wie dem Waldstaudenroggen stetig zugenommen. Diese alten Getreidesorten erfreuen sich wachsender Beliebtheit, nicht nur wegen ihres einzigartigen Geschmacks, sondern auch aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile und ihrer nachhaltigen Anbauweise. Doch warum ist Mehl aus Waldstaudenroggen teurer, wenn es nachhaltig, ohne Chemie, Pflanzenschutz und ohne Dünger angebaut wird? Schauen wir uns dieses faszinierende Urgetreide und die Gründe für die höheren Kosten genauer an.

 

 

 

 

Was ist Waldstaudenroggen?

 

Waldstaudenroggen, auch bekannt als Johannisroggen oder Urroggen, ist eine alte Getreidesorte, die bereits seit Jahrhunderten kultiviert wird. Ihre Herkunft liegt in Mitteleuropa, wo sie besonders in den Bergregionen und auf kargen Böden gedeiht. Waldstaudenroggen war einst ein Grundnahrungsmittel in diesen Regionen, bevor modernere, ertragreichere Roggensorten eingeführt wurden. Im Vergleich zu modernen Roggensorten zeichnet sich der Waldstaudenroggen durch seine robuste Natur und seine Fähigkeit aus, auf nährstoffarmen Böden zu gedeihen. Die Pflanzen sind hochwüchsig und können bis zu zwei Meter erreichen, was ihnen ein charakteristisches Aussehen verleiht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Vorzüge des Waldstaudenroggens

 

  1. Nährstoffreich und gesund: Waldstaudenroggen enthält einen hohen Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil an Eisen, Zink und B-Vitaminen.
  2. Einzigartiger Geschmack: Das Mehl aus Waldstaudenroggen hat einen kräftigen, leicht nussigen Geschmack, der sich hervorragend für herzhafte Brote und andere Backwaren eignet.
  3. Robust und anpassungsfähig: Diese alte Getreidesorte ist widerstandsfähig gegen viele Krankheiten und Schädlinge, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln überflüssig macht.

Nachhaltiger Anbau: Warum teurer?

 

Der Preis für nachhaltig angebautes Waldstaudenroggenmehl liegt höher als bei herkömmlichem Mehl. Hier sind einige Gründe dafür:

  1. Geringere Erträge: Waldstaudenroggen liefert im Vergleich zu modernen Getreidesorten geringere Erträge. Dies liegt unter anderem daran, dass die Pflanzen mehr Platz benötigen und die Anbauflächen weniger intensiv genutzt werden können.
  2. Manuelle Pflege und Ernte: Ohne den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln ist eine sorgfältige manuelle Pflege der Pflanzen notwendig. Dies bedeutet mehr Arbeitsaufwand und höhere Kosten.
  3. Mechanische Unkrautregulierung: Da chemische Unkrautvernichtungsmittel wie Glyphosat nicht eingesetzt werden, müssen Unkräuter mechanisch bekämpft werden. Dies erfolgt durch maschinelles Hacken, Striegeln oder sogar Handarbeit, was zeitaufwändig und arbeitsintensiv ist.
  4. Aufwendige Saatbettbereitung: Ohne den Einsatz von Glyphosat zur Unkrautbekämpfung vor der Aussaat erfordert die Saatbettbereitung mehr mechanische Bearbeitung. Dies beinhaltet das Pflügen, Eggen und Walzen des Bodens, um ein optimales Saatbett zu schaffen und Unkräuter zu kontrollieren, was zusätzlichen Arbeitsaufwand und höhere Maschinenkosten verursacht.
  5. Nachhaltige Landwirtschaft: Der Verzicht auf Chemikalien und Kunstdünger erfordert alternative Methoden der Bodenbearbeitung und Pflanzenpflege, die oft arbeitsintensiver und zeitaufwendiger sind. Zudem fördern diese Methoden die Biodiversität und die Gesundheit des Bodens, was langfristig die Fruchtbarkeit und Qualität des Anbaus erhält.
  6. Längere Wachstumszeit: Waldstaudenroggen hat eine längere Wachstumsperiode im Vergleich zu modernen Sorten. Dies bedeutet, dass die Felder länger blockiert sind und weniger häufig geerntet werden können, was die Effizienz reduziert.

 

Vorteile des nachhaltigen Anbaus

 

Der nachhaltige Anbau von Waldstaudenroggen bietet eine Reihe von Vorteilen, die weit über die unmittelbaren wirtschaftlichen Aspekte hinausgehen:

  1. Bodengesundheit: Durch den Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide bleibt der Boden gesund und fruchtbar. Nachhaltige Anbaumethoden fördern das Bodenleben und die natürliche Bodenstruktur, was langfristig die Erträge stabilisiert und sogar verbessert.
  2. Klimafreundlichkeit: Nachhaltiger Anbau reduziert den CO₂-Fußabdruck, da keine energieintensiven chemischen Dünger und Pestizide eingesetzt werden. Zudem fördern die Methoden oft eine höhere Kohlenstoffspeicherung im Boden.
  3. Biodiversität: Der Anbau von Waldstaudenroggen ohne chemische Eingriffe unterstützt die Artenvielfalt. Nutzinsekten, Vögel und andere Tiere finden in den Feldern Lebensraum und Nahrung, was ein ökologisches Gleichgewicht schafft.
  4. Wasserqualität: Durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel wird die Gefahr der Verschmutzung von Grund- und Oberflächenwasser minimiert. Dies trägt zu einer besseren Wasserqualität und einem gesünderen Ökosystem bei.
  5. Gesundheitliche Vorteile: Nachhaltig angebautes Getreide ist frei von Rückständen chemischer Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger, was die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel erhöht.

 

Fazit

 

Waldstaudenroggen ist ein echtes Juwel unter den Urgetreiden. Sein einzigartiger Geschmack, seine gesundheitlichen Vorteile und die nachhaltige Anbauweise machen ihn zu einer wertvollen Ergänzung für jede Küche. Die höheren Kosten für nachhaltig produziertes Waldstaudenroggenmehl spiegeln den Mehraufwand und die Sorgfalt wider, die in den Anbau ohne chemische Hilfsmittel und Kunstdünger investiert werden. Wer sich für diese hochwertige und umweltfreundliche Alternative entscheidet, unterstützt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft.

 

 

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